In der aktuellen Ausgabe finden Sie einige Artikel über das Areal bei der Kirche St. Anna: einmal über die Kirche und ihre Tradition als Geburtsort der Gottesmutter Maria. Ich erinnere mich, dass ich in Jerusalem im Gespräch mit einem muslimischen Freund die etwas unbedachte Äußerung machte, es wäre für uns Christen nicht unbedingt von größter Wichtigkeit, wo Maria geboren wurde. Daraufhin wurde mein Gesprächspartner etwas ungehalten und tadelte mich, denn die Muslime verehren den Ort explizit als Geburtsort Mariens – natürlich sehen sie Maria als Mutter des Propheten Jesus.
Wenige Meter neben der Kirche liegt das Ausgrabungsgebiet des „Teiches Betesda“. Lange war man sich im Unklaren, wo der Teich Betesda eigentlich lokalisiert werden kann. Man nahm zum größten Teil an, dass sich der Ort weiter südlich befand, denn dort gab es ein Wasserreservoir (heute zugeschüttet), den „Teich der Söhne Israels“. Erst die Archäologie konnte hier Klarheit bringen. Doch nicht nur um Archäologie und alte Steine soll es gehen: St. Anna ist heute eine wichtige Niederlassung der „Weißen Väter“, besser der „ Missionare Afrikas“.
„Russland in Israel“ könnte man einen weiteren Schwerpunkt des Heftes nennen: seit dem Zusammenbruch des Ostblocks haben die in großer Zahl nach Israel einströmenden russischen Juden die Gesellschaft nachhaltig verändert. Doch schon im 19. Jahrhundert ist das Heilige Land für russische Christen interessant geworden, worauf im Artikel eingegangen wird.
Themen
- Der Engel, der das Wasser aufwühlt (Joh 5,1–16)
Hans-Josef Klauck - Die „Weißen Väter“ in Jerusalem
Frans Bouwen - Die Kirche St. Anna am Teich Betesda
Heinrich Fürst – Gregor Geiger - Im Suk von Jerusalem
Petrus Schüler - Interview mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Msgr. Pierbattista Pizzaballa
Gefährliche Regierungskoalition - Der erschrockene Apostel
Paul Zahner - Das Heilige Grab in Konstanz
Petrus Schüler - Kreuzfahrer-Siegel in München
Petrus Schüler - Russland und Russischsprachige im Heiligen Land: zwei Realitäten, zwei Geschichten
Karine Eysse - Zwischen Ethnizität und Religion: Was heißt „Jude sein“?
Cécile Lemoine - Auf dem Berg Zion Spannungen abbauen
Cécile Lemoine - Beruf: Graffiti-Jäger
Cécile Lemoine
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Br. Petrus Schüler OFM
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