Das Heilige Land ist für Christen etwas ganz Besonderes. Gott ist Mensch geworden, und hat die Welt an diesem Ort der Erde erfahren. Er hat an diesem See gestanden, hat den Sonnenaufgang in dieser Wüste gesehen und das Panorama dieser Berge erlebt. Hier ist er geboren. Hier hat er gelebt. Hier ist er gestorben und auferstanden. An keinem anderen Ort der Erde können wir Christus so nachspüren wie hier.
Auch der heilige Franziskus von Assisi war begeistert von der Idee auf Christi Spuren zu wandeln. Vor über 800 Jahren schon beschlossen die Franziskaner Brüder auszusenden. Das war der Anfang einer bis heute ununterbrochenen Präsenz der Ordensgemeinschaft im Heiligen Land.
Die Behüter
Die Franziskaner repräsentieren die Katholische Kirche
Ohne die Anwesenheit des Franziskanerordens würde die römisch-katholische Kirche heute ihre Rechte an den Heiligen Stätten nahezu komplett verlieren. Denn 1852 wurde aufgrund zunehmender Streitigkeiten unter den christlichen Religionsgemeinschaften der sogenannte „Status Quo“ ausgehandelt, um das Miteinander in Jerusalem zu regeln. Dieser besagt, dass alles so bleiben muss, wie es zu diesem Zeitpunkt war. Pflichten und Rechte die nicht ausgeführt werden, fallen unwiderruflich weg. Es mag irrwitzig anmuten, aber das Recht ein Heiligtum zu betreuen könnte davon abhängen, ob täglich morgens um 5:30 Uhr eine bestimmte Kerze angezündet wird, oder freitagmittags die Treppe gekehrt wird. Und viele dieser Pflichte und Rechten nehmen die Franziskaner wahr, als Kustoden und im Auftrag der Kirche.
Es leben rund 300 Franziskaner aus fast 50 Nationen im Heiligen Land. Aus Deutschland arbeiten dort derzeit Pater Gregor Geiger als Professor für die hebräische Sprache an der Ordensuniversität in Jerusalem und Pater Jakobus-Maria Raschko, der in der Grabeskirche in Jerusalem lebt und für die Pilger da ist.
Das Kommissariat des Heiligen Landes
Was macht ein Heilig-Land-Kommissar?
Neben den ca. 300 Franziskanern vor Ort im Heiligen Land, sind es auch die etwa 80 „Kommissare“ der Ordensprovinzen weltweit, die den Dienst für das Heilige-Land aufrechterhalten.
Der Heilig-Land-Kommissar in Deutschland ist Bruder Petrus Schüler. Er hält engen Kontakt zu den Brüdern in der Kustodie, informiert in Deutschland über die Situation in der Region, fördert die vielfältigen caritativen Projekte der Kustodie und organisiert zusammen mit Bruder Elias in Wien mehrmals im Jahr Pilgerfahrten ins Heilige Land.
Die Dienste der Franziskaner
Wo wir leben und was wir tun
Der Begriff „Heiliges Land“ steht geografisch für weit mehr als Jerusalem und Umgebung. Zur Kustodie zählen Israel, Palästina, Jordanien, Syrien, Libanon, Ägypten, Zypern und Rhodos. Das Tätigkeitsgebiet der Kustodie des Heiligen Landes dehnt sich somit auf die Nationen aus, welche wie ein Bogen den östlichen Teil des Mittelmeers umgeben. Die Franziskaner sind an mehr als 30 Städten aktiv. Im Zentrum stehen dabei Israel und der Libanon.
Neben der Betreuung der Heiligen Stätten liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in der Pilgerbegleitung und in der Pfarrseelsorge, hauptsächlich für die arabischen Christen in der gesamten Region.
Seelsorge und caritative Einrichtungen
Betreuung von 29 Pfarrgemeinden
3 Altenheime
Zentrum für blinde Kinder
14 Schulen für mehr als 15.000 Schüler (sowohl Christen als auch Moslems)
11 Lehrwerkstätten
14 medizinische Ambulanzstationen
Bau und Bereitstellung von Sozialwohnungen
Wissenschaftliche Einrichtungen
Bibelinstitut Studium Biblicum Franciscanum
archäologische Forschungen
2 philosophisch-theologische Hochschulen für den Ordens- und Priesternachwuchs
Betreuung der heiligen Stätten
Erhalt und Pflege der christlichen Heiligtümer, damit sie Pilgern zugänglich sind und für Gebet und Gottesdienst zur Verfügung stehen
Seelsorge an den Pilgern
Pilgerhospize in Jerusalem, Betlehem, Tabor und Nazaret
Bereitstellung weltweiter Informationen durch das Christliche Informationszentrum in Jerusalem
Zeugnis geben ohne Macht
Wir fragen nicht nach Konfession und Staatsangehörigkeit
Die Christen, und erst recht die Franziskaner, haben in dieser Region keine Macht. Sie sind eine kleine religiöse Minderheit. Aber gerade das erleichtert es den Franziskanern vielleicht ihre Berufung zu leben.
Der heutige katholische Patriarch von Jerusalem, Pater Pierbattista Pizzaballa ofm, hat dies einmal wie folgt erläutert: „Unsere Rolle besteht darin, Zeugnis zu geben. Seit Franziskus im Jahre 1219 mit dem Sultan Malik al Kamil gesprochen hat, leben wir Franziskaner hier eine friedliche Präsenz. Wir sind keine Bedrohung, weder für die Juden noch für die Muslime. Wir können den Konflikt zwischen Israel und Palästina nicht lösen. Wir können aber zu einer Lösung beitragen, indem wir Werte wie Vergebung und Versöhnung vermitteln. Ein Konflikt erzeugt bei allen Beteiligten Wunden. Und Wunden erzeugen wiederum Wunden. Wenn man einen Dialog und Frieden haben will, muss man zunächst die Wunden heilen. Wenn Israelis und Palästinenser, Muslime oder Juden, zu uns kommen, wollen wir sie in erster Linie als Menschen und Gäste auf- und annehmen. Das gilt besonders auch für unsere Schulen. Das sind keine Angebote für Christen oder Muslime, das sind Angebote für Kinder.“
Dass dies alles realisiert werden kann, ist in erster Linie den vielen Christen zu verdanken, die für das Heilige Land spenden. So wird die jährliche Palmsonntagskollekte weltweit für das Heilige Land abgehalten. Die dabei gesammelten Gelder kommen zum einen dem Erhalt der Heiligen Stätten zugute, werden aber auch ganz wesentlich in die „lebendigen Steine“ – die Menschen – „investiert“.
Reiseziel Heilig Land
Unterwegs mit Franziskanern
Sie sind auf der Suche nach einer besonderen Reise? Sie möchten spirituelle Erfahrungen als Pilger sammeln? Sie sind geschichtsinteressiert und wollen fremde Kulturen entdecken? Entscheiden Sie sich, mit den Franziskanern zusammen, den Fußspuren Jesu zu folgen.
Durch jahrzehntelange Erfahrung haben unsere Partnerbüros, welche die Reise vom Heiligen Land aus organisieren, eine sehr hohe Qualität erreicht. Die lange Erfahrung, die gute Kenntnis des Landes sowie der spirituelle Reichtum des Franziskanerordens machen die Reisen für Sie zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.
Wir haben für Sie ein exemplarisches Programm einer Reise nach Jordanien und ins Heilige Land zusammengestellt. Ein kleiner Vorgeschmack, was Sie erwartet!
Aufgrund der politischen Lage in Israel finden derzeit keine Heilg-Land-Reisen statt!
Wir bieten stattdessen eine Reise auf den Spuren des Apostels Paulus auf Malta an vom 7. bis 14.07.2024 an. Preis ab 1.900 €, inklusive Flug, Hotel, Eintrittsgelder, Vollpension (Getränke ausgenommen), örtliche Reiseleitung und Trinkgelder. Das Programm finden sie auf unsere Partnerseite: www.pilgerreise.at
Anmeldung und Information
Pater Elias van Haaren
Franziskanerplatz 4
A-1010 Wien, Österreich
Tel.: 0043-1-5121917
eMail: heiligland@pilgerreise.at
Beteiligen Sie sich als Wohltäter an der Arbeit, die Heiligen Stätten zu erhalten. Spenden Sie für die Instandhaltung und den Ausbau der Orte, an denen Jesus lebte.
Ihre Geste der Großzügigkeit ermöglicht die Arbeit der Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes für Bildung und Hilfe der Christen vor Ort.
Bankverbindung
Bank für Kirche und Caritas, Paderborn
IBAN DE24 4726 0307 0055 050 400
BIC: GENODEM1BKC
Rechtsträger: Deutsche Franziskanerprovinz KdöR, München,
USt-IdNr.: DE129523283
Literatur Tipps
für Heilig Land Interessierte
Heinrich Fürst | Gregor Geiger: „Im Land des Herrn“ Ein franziskanischer Pilger- und Reiseführer für das Heilige Land
Dieser Pilgerführer ist eine wertvolle Hilfe, um das Heilige Land, das Land der Bibel, kennenzulernen: das Land der Patriarchen und Propheten, die Heimat Jesu, Mariens und der Apostel, Ursprungsort der Kirche, bis heute die Heimat kleiner, aber sehr lebendiger christlicher Gemeinden.
Der Pilgerführer füllt eine Lücke zwischen kürzer gefassten Pilger oder Touristenführern und ausführlichen wissenschaftlichen Werken. Wer seine Kenntnisse vertiefen möchte, wer eine Reise vorbereitet, wer als Pilgerführer das Land anderen nahebringt, wer daheim noch einmal nachlesen möchte oder wer Bibelerklärungen an Ort und Stelle sucht, wird hier auf seine Kosten kommen. Das Buch umfasst das Heilige Land im weiteren Sinn: Israel und Palästina, Jordanien und die Sinaihalbinsel. „Im Land des Herrn“ erschien erstmals 1999 und wird seither laufend bearbeitet und aktualisiert.
Gregor Geiger | Petrus Schüler: Die Grabes- und Auferstehungskirche in Jerusalem
Ein Führer durch Geschichte, Kunst und Architektur
Die Grabeskirche oder – wie die orientalischen Christen sie nennen – die Anastasis, also Auferstehungskirche, umschließt zwei der bedeutendsten Orte der Christenheit: den Golgotafelsen (den Ort der Kreuzigung Jesu) und das leere Grab Jesu (den Ort seiner Auferstehung).
Das erste Kapitel dieser Broschüre führt in die Geschichte der Kirche ein. Das zweite stellt die fünf Konfessionen vor, die sich die Kirche teilen, und beschreibt deren Neben- und Miteinander. Das dritte Kapitel schließlich führt den Besucher auf einen Rundgang durch den Gebäudekomplex. Ausführliche praktische Informationen runden diesen handlichen Führer, der vom Kommissariat des Heiligen Landes bei der Deutschen Franziskanerprovinz herausgegeben wurde, ab.
Der Führer liegt auch in einer englischen Ausgabe vor.
Architektonische Pläne Zahlreiche farbige Abbildungen
Kunstverlag Josef Fink
72 Seiten
€ 5,00 zzgl. Versand
Johannes Roth:Lauda Jerusalem
Gebete, Gesänge und Texte für die Pilgerfahrt ins Heilige Land
„Lauda Jerusalem“ ist ein Gebet- und Gesangbuch für Heilig-Land-Pilger. Mit passenden Texten und Liedern zu allen zentralen Stätten im Heiligen Land. Die überarbeitete Neuauflage mit den Texten der revidierten Einheitsübersetzung und einer erweiterten Liederauswahl enthält zu allen zentralen Heiligen Stätten in Israel und Palästina, Jordanien und der Sinai-Halbinsel eine kurze Einführung, die passenden biblischen Lesungen, Fürbitten, Messtexte und Liedvorschläge. So kann ohne weitere Bücher dort Gottesdienst gefeiert werden, als Heilige Messe, Wortgottesdienst oder persönliches Gebet. Es eignet sich sowohl für Gruppen als auch für Einzelpilger, passt in jede Tasche und ist eine gute Ergänzung zu dem ebenso im Bonifatius-Verlag erschienenen franziskanischen Pilger- und Reiseführer „Im Land des Herrn“.
Taschenbuch, 660 Seiten, 16,5 x 11,5 cm
Überarbeitete Neuauflage: August 2021
ISBN 978-3-89710-871-4
€ 25,- zzgl. Versand
Bestell-Adresse für alle Titel
Bruder Petrus Schüler OFM, Kommissariat des Heiligen Landes
Sankt Anna Straße 19, 80538 München
Tel. 089 / 211 26-104
eMail: info@heilig-land.de
Im Kommissariat sind auch Weihrauch und Rosenkränze aus Jerusalem erhältlich. Bitte fragen Sie danach!
Nachrichten für Heilig Land Pilger
Abonnieren Sie unsere Zeitschrift
Die Franziskanische Zeitschrift für das Heilige Land.
Die Informationszeitschrift der deutschsprachigen Kommissariate des Heiligen Landes erscheint vierteljährlich und enthält Artikel, Berichte, Interviews und Reportagen zu allen Themen rund um das Heilige Land, zu Pilgerreisen, zu Projekten und über Spiritualität.
Die Zeitschrift ist kostenlos erhältlich:
Telefonisch unter 089 / 211 26-104 bestellen oder per
eMail an info@heilig-land.de
Auch einzelne Hefte der vergangenen Jahrgänge können Sie nachbestellen, wenn Sie sich für ein darin behandeltes Thema speziell interessieren. Siehe online Archiv von „Im Land des Herrn“. Die letzten Jahrgänge direkt online lesen.
Die aktuelle Ausgabe von Im Land des Herrn: 2/2024
Mit dieser Ausgabe unserer Heilig-Land-Zeitschrift richten wir unseren Blick auf den See Gennesaret und seine Umgebung: Denn der See ist einer der wichtigsten Orte des Wirkens Jesu.
Kontakt in Deutschland
Büro im Franziskanerkloster in München
Kommissariat des Heiligen Landes
Bruder Petrus Schüler OFM
Sankt Anna Straße 19
80538 München
U4/U5 Haltestelle Lehel, drei Stationen vom Hauptbahnhof entfernt.
Die U-Bahn-Station ist direkt vor dem Haus. Eingang über Pforte Franziskanerkloster.
Mit dieser Ausgabe unserer Heilig-Land-Zeitschrift richten wir unseren Blick auf den See Gennesaret und seine Umgebung: Denn der See ist einer der wichtigsten Orte des Wirkens Jesu.
Kaum ein Stück Stoff ist so repräsentativ für das palästinensische Volk wie das schwarz-weiß-karierte Kopftuch. Doch wie entstand es, wie erlangte es seine Popularität, und wie wird es gefertigt?
Seit 2017 wird der Boden der Grabeskirche in Jerusalem in verschiedenen Bauabschnitten renoviert und archäologisch untersucht. Dabei kommen interessante Einsichten zur Geschichte und zur Verehrung des Grabes Christi zutage.